Unser Appartementhaus trägt traditionell den Namen unseres Wohnhauses, welches nun schon seit 14 Generationen in Familienbesitz ist.
Der Zehentstadl gehörte einst dem Bischoff von Passau und hatte mehrere Funktionen.
Das Erdgeschoss diente als bischöfliche Tavernwirtschaft und im 1. Stock befanden sich die Wohn- und Gerichtsräume des bischöflichen Pflegers. Die beiden oberen Geschosse wurden als Getriedespeicher für Naturalienabgaben verwendet. Die Bauern mussten den 10. Teil ihrer Ente abgeben – daher auch der Name „Zehentstadl“.
Lesen Sie ein geschichtliches Dokument des Hauses
Aigen wird zum ersten Mal erwähnt in einer Urkunde von Herzog Heinrich von Landshut aus dem Jahr 1430. Ursprünglich hieß der Ort Auhofen. Kaiser Heinrich II.- der Heilige schenkte den Ort am 19.04.1010 zusammen mit Irching und Aufhausen seiner Muhme, der Äbtissin Heleika von Passau-Niedernburg zu ewigen Nutz und Frommen des Klosters Niedernburg.
Bischoff Konrad, der Babenberger erreichte 1161 von seinem Neffen, Kaiser Barbarossa, dass die Ländereien am Inn dem Bischof untergeordnet werden. Sie hießen bald das „stephanische Aigen“.
Bischoff Ullrich von Nussdorf (1451-1479) errichtete dann um 1453 den wuchtigen, eindrucksvollen, spätgotischen Bau. Sein Wappen ist noch heute über dem Eingang zu sehen. Somit steht das Haus seit über 500 Jahren. (Amerika war noch nicht entdeckt). Das Gebäude war ein Pflegamt (Verwaltungs- und Gerichtsgebäude) und nicht, wie Fremde oft meinen, eine Ritterburg.
Der Bischoff war eine markante Gestalt: er hob Kaiser Maximilian den “letzten Ritter“ aus der Taufe, wurde 1468 Kanzler von Kaiser Friedrichs III; er war Präsident des Reichskammer-Gerichts.
Bereits 1456 war der Bischof Gast in seinem eigenen Gasthof. Dies belegen Briefe an die Chorherren von Reichersberg, worin er sich über sauren Wein beklagte und um eine Sendung Fische bat, da er namhafte Gäste erwarte.
Das kubisch geformte Haus darf als seltenes Beispiel mittelalterlicher Verwaltungsgebäude gewertet werden. Die beiden unteren Geschosse enthielten Wohn- und Gerichtsräume sowie Taverne, die oberen dienten als Getreidekasten. In Nebengebäuden gab es eine kleine Hausbrauerei und Stallungen und Remisen für gut 200 Pferde.
Bei dem großen Ortsbrand 1685 wurde das Haus im Inneren und das Dach zerstört. Beim Wiederaufbau wurden die Umfassungsmauern um einige Schuh erhöht und das 1. Obergeschoss mit barocken Gewölben wiederhergestellt.
In Aigen erzählt man sich, dass im Pflegamt herzhaft gefoltert wurde. Dem ist jedoch entgegen zu halten, dass den Pflegern nur die niedere Gerichtsbarkeit zustand, von Prügelstrafen bis zum Abhacken der Hände bei Diebstahl. Sog. „malefixische Verbrecher“ mussten dem Gericht in Passau überstellt werden.
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